Trotz der Coronavirus-Pandemie erzielte die Gruppe in den vergangenen zwölf Monaten einen Umsatz in Höhe von 362 Millionen Schweizer Franken gegenüber 365 Millionen im Vorjahr. Diese gute Performance steht im Gegensatz zur Marktentwicklung, die um einen zweistelligen Betrag einbrach. Zu verdanken ist sie den strategischen Entscheidungen des Managements, das eine starke Präsenz vor Ort sicherstellte, um der Nachfrage nachzukommen, und zudem optimal auf den digitalen Wandel vorbereitet war. Robin Gordon, CEO der Interiman Group, zieht Bilanz.
Laut Realisator ist der Index für den Temporärmarkt im Jahr 2020 für die gesamte Schweiz um 18,6 % gesunken. Schuld daran ist die Coronakrise, die auch erhebliche Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitssuchenden hatte, wenn auch die Folgen dank der Entschädigung für Arbeitszeitverkürzungen begrenzt werden konnten. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen gelang es der Interiman Group jedoch, ihren Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. « Wir konnten im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 362 Millionen Schweizer Franken erzielen. Im Jahr davor waren es 365 Millionen. Das ist angesichts der aktuellen Situation eine hervorragende Leistung – insbesondere wenn man bedenkt, dass wir keine Personaleinschnitte vorgenommen haben », erklärt Robin Gordon, CEO der Interiman Group.
Krisenmanagement und Digitalisierung
Erklären lässt sich dieser Erfolg mitunter durch ein beispielhaftes Krisenmanagement und die Initiativen zur Digitalisierung, die das Management bereits lange vor der Pandemie in die Wege leitete. « Als im März 2020 der teilweise Lockdown beschlossenen wurde, richteten wir umgehend ein geeignetes Krisenteam ein, um unsere verschiedenen Optionen in Echtzeit zu bewerten. Obwohl wir zunächst auf eine Arbeitszeitverkürzung setzten, haben wir diese Strategie schnell geändert, um trotz der Krise an vorderster Front zu bleiben. Die Wette war riskant, hat aber letztlich wesentlich zu unserem Erfolg beigetragen », analysiert Robin Gordon. Auch wenn das Hotel- und Gastgewerbe, und damit auch die Unternehmenssparte Hotelis, die volle Wucht der Krise zu spüren bekam, konnten andere ein rasantes Wachstum verzeichnen. So stieg beispielsweise die Nachfrage nach Temporärpersonal im Logistikbereich drastisch an – angetrieben durch die neuen Konsumgewohnheiten der Schweizer, die massiv online bestellten. Gleiches galt für den Gesundheitsbereich, wo Medicalis seine Aktivitäten ausweiten und eine Vielzahl neuer Kunden gewinnen konnte.
Die in den vergangenen Jahren implementierten digitalen Werkzeuge erwiesen sich ihrerseits als unerlässlich, als das Land in den teilweisen Lockdown geschickt wurde. Konkret mussten wir von heute auf morgen für unsere Mitarbeiter die Arbeit im Homeoffice ermöglichen. Eine Umstellung, die uns dank IT-Lösungen wie dem Bewerbermanagementsystem (Applicant Tracking System – ATS) gut gelang. Über das System können unsere Berater mit nur wenigen Klicks auf eine gemeinsame Datenbank zugreifen. Gleichzeitig ermöglichte unsere mobile HR-Plattform Eolia einen vereinfachten Austausch zwischen Kunden, Bewerbern und Mitarbeitern. « Unsere Strategie besteht jedoch nicht darin, eine Digitalisierung um jeden Preis zu erzwingen. Stattdessen bauen wir die verfügbaren Services kontinuierlich weiter aus. Als Beweis dient der Bereich der Arbeitszeiterfassung: Je nach Kundenpräferenz haben Temporärmitarbeiter die Wahl, ihre Arbeitszeit auf Papier oder online zu erfassen. So können wir gleichzeitig mehrere Lösungen anbieten », erläutert Robin Gordon.
Zufriedene Teams
Die positiven Neuigkeiten reissen nicht ab: Ende vergangenen Jahres konnte sich die Interiman Group erneut die Zertifizierung Great Place to Work sichern. Die Auszeichnung wird im Rahmen einer unabhängigen, anonym durchgeführten Umfrage unter den Mitarbeitern eines Unternehmens vergeben. Arbeitgeber werden daran anhand ihrer Fähigkeit beurteilt, das Potenzial der Mitarbeiter nachhaltig zu fördern. Bei diesem freiwilligen Verfahren spielt das Vertrauen – bestimmt durch gelebte Werte und Führungsqualität – eine zentrale Rolle. Daher ist Robin Gordon auch so stolz auf die erfolgreiche Zertifizierung: « Sechzig Prozent der Unternehmen, die eine Zertifizierung anstreben, scheitern beim ersten Versuch. Die Interiman Group war hingegen gleich beim ersten Mal erfolgreich. Ein Beweis dafür, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns optimal entfalten können – auch in Zeiten einer Pandemie. »